Null Toleranz für Grapscher in Tübingen

*Pressemitteilung *Tübingen, 23. Mai 2017

*Null Toleranz für Grapscher*

Die Stadtverwaltung Tübingen und die Polizei ziehen an einem Strang, um
Sexualstraftaten in Tübingen künftig konsequent zu verfolgen und wo es nur
geht zu verhindern. Das ist das Ergebnis einer Besprechung am Montag, bei
der es um die jüngsten Vorfälle im Epplehaus am 12. und 13. Mai 2017 ging.
Dort hatte es laut Aussage der Verantwortlichen und einiger Betroffener
sexuelle Übergriffe männlicher Besucher gegenüber einigen Besucherinnen
gegeben. Der Verein Epplehaus e.V. hatte eingeräumt, den Situationen im
späteren Verlauf der Veranstaltungen nicht mehr gewachsen gewesen zu sein.

Eine Anzeige wurde bislang nicht erstattet, weshalb die Polizei Zeugen und
Opfer aufruft sich zu melden, um die Vorfälle aufklären zu können. Nur so
kann eine strafrechtliche Verfolgung der Täter durch die Polizei und somit
der Schutzzweck der neuen Gesetzeslage sichergestellt werden. Hinweise
können bei der Polizei unter Telefon 07071/972-8660 abgegeben werden.

„Für sexuelle Übergriffe darf es keine Toleranz geben, egal welcher
Herkunft der Täter ist“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Grapscherei
und Bedrängen sind keine Kavaliersdelikte. Das verschärfte Sexualstrafrecht
gibt uns die Möglichkeit, das auch durchzusetzen. Sexuelle Belästigung
steht unter Strafe und muss verfolgt werden, sobald sie bekannt wird.“
Überführte Täter riskieren Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren und im
Falle eines Asylbewerbers die Ausweisung. Die Stadt setzt auf Aufklärung
und Prävention. Beratung bietet in Tübingen auch der Verein Frauen helfen
Frauen: www.frauen-helfen-frauen-tuebingen.de/beratungsstelle-
sexualisierte-gewalt.

Auch die Veranstalter sind ihren Gästen gegenüber in der Pflicht, alle
Vorfälle dieser Art sofort zu melden, sobald sie bekannt werden. Auch dies
ist eine Konsequenz des im letzten Jahr verschärften gesetzlichen Schutzes
der Unversehrtheit von Frauen in der Öffentlichkeit. Um die Veranstalter zu
unterstützen, bieten Stadt und Polizei Aufklärungsgespräche und ihre
Unterstützung an, wo immer von Nöten. Dabei soll geklärt werden, in welchen
Fällen die Polizei helfen kann und warum es sinnvoll ist, diese Hilfe auch
anzunehmen. „Wenn wir rechtzeitig gerufen werden, können wir die Identität
von mutmaßlichen Täter feststellen, die Ermittlungen aufnehmen und vor
allem auch die strafbaren Handlungen zum Schutz der Frauen beenden“, sagt
der Leiter des Polizeireviers Tübingen Polizeidirektor Martin Zerrinius.

„Wir werden uns mit den Clubbesitzern und Veranstaltern rasch an einen
Tisch setzen, um gemeinsam die Lage zu analysieren und eine Gegenstrategie
zu entwickeln“, sagt die Erste Bürgermeisterin Dr. Christine Arbogast. „Wir
müssen jede Art von Diskriminierung am Einlass vermeiden und zugleich
sicherstellen, dass sexuelle Gewalt in keinem Fall toleriert wird.“ Ziel
des gemeinsamen Vorgehens aller Beteiligten sei es, so Christine Arbogast,
dass alle entspannt miteinander feiern können und sich die Menschen in der
Stadt angstfrei bewegen können.

*Universitätsstadt Tübingen *Referentin für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Sabine Schmincke
Am Markt 1
72070 Tübingen
Telefon 07071 204-1500
Fax 07071 204-1111
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*Frauencafé achtbar Tübingen e.V.*
im Frauenprojektehaus
Weberstraße 8
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