Liebe FreundInnen, Lesben und Unterstützer*innen,
inzwischen hat sich seit dem Start unseres Antrags im Sommer 2016 viel getan. Wir werten das große Interesse und die Unterstützung als Bestärkung, den Weg weiter zu gehen.
Eure Unterschriften, die Einladung zum Symposium in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im April 2017, sowie zur Ausstellungseröffnung im Schwulen Museum* Berlin im Juli 2017 und zuletzt im Oktober 2017 zu der EL*C (European Lesbian* Conference) in Wien bestärken unseren Willen, trotz massivem patriarchalem Gegenwind weiter als Initiative für eine Gedenkkugel zu streiten.
Der Beirat und die Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte haben die Entscheidung über den Verbleib der Gedenkkugel bisher mehrmals verschoben.
Einzelne Entscheidungsträger, insbesondere der Vertreter der Homosexuellen, bestehen auf einer Ablehnung der Gedenkkugel mit dem Argument, es habe keine Verfolgung und keine Häftlingskategorie „Lesben“ gegeben.
Die nächste Entscheidung wird am 24. November 2017 diskutiert.
Deshalb bitten wir erneut um eure Unterstützung.
Bitte schreibt Protestbriefe bis zum 15. November 2017
an den Internationaler Beirat, in Person als Vorsitzenden Thomas Lutz, info@stiftung-bg.de,
und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte, in Person Prof. Dr. Günther Morsch, info@gedenkstaette-sachsenhausen.de,
dass ihr den dauerhaften Verbleib der Gedenkkugel (weiterhin) unterstützt.
Bitte schickt eine Kopie an: gedenkkugel@gmx.de
Hier eine Vorlage:
Sehr geehrter Hr. Thomas Lutz, Sehr geehrter Hr. Günther Morsch
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir fordern Sie als Beirat sowie als Vertretung der Homosexuellen auf, die Lebensrealitäten von lesbischen Frauen und Mädchen, patriarchale Machtverhältnisse und Verfolgungsstrukturen gegen lesbische Lebensweisen während des Nationalsozialismus bei Ihrer Entscheidung mit zu berücksichtigen. Es ist im Sinne einer wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung notwendig, eine Definition von Verfolgung, die sich ausschließlich an den von den Nationalsozialisten geschaffenen Häftlingskategorien orientiert, zu hinterfragen und intersektional zu erweitern. Ich setze mich/Wir setzen uns dafür ein, dass mit der „Gedenkkugel“ endlich ein sichtbares Zeichen und ein Ort in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück geschaffen wird, an dem die Verfolgung und Ermordung von lesbischen Frauen, und jenen, denen es nachgesagt wurde, sichtbar wird und ihnen gedacht werden kann. Deshalb unterstütze/n ich/wir eine Gedenkkugel mit der folgenden Inschrift: Im Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Lesbische Frauen galten als „entartet“ und wurden als „asozial“, als widerständig und ver-rückt und aus anderen Gründen verfolgt und ermordet. Ihr seid nicht vergessen!“
Unterschrift: Name: Institution: Datum: |
Herzliche Grüße,
Dear friends, lesbians and supporters,
A lot has happened since the start of our application in the summer of 2016. We value the huge interest and the support as encouragement to continue on this path.
Your signatures, the invitation to the symposium at the Sites for Memorial and Remembrance Ravensbrück in April 2017, as well as to the opening of the exhibition at the Gay Museum Berlin in July 2017 and, most recently, to the European Lesbian* Conference in Vienna, strengthens our determination, despite massive patriarchal opposition, to continue our campaign for a memorial plaque.
The committee and the experts commission of the foundation for Memorial Sites in Brandenburg have repeatedly deferred the decision on the whereabouts of the memorial plaque.
Individual decision makers, in particular the homosexual representative, insist on rejecting the memorial plaque on the grounds that there was no persecution and no such category as lesbian prisoners.
The next decision will be discussed on 24th November, 2017.
That is why we are once again requesting your support.
Please send protest letters by 15th November 2017
to the international committee, in person to the chair Thomas Lutz, info@stiftung-bg.de
and the Foundation of Memorial Sites in Brandenburg, in person to Prof. Dr. Günther Morsch, info@gedenkstaette-sachsenhausen.de
to state your continued support for a permanent memorial plaque.
Please send a copy to: gedenkkugel@gmx.de
Here is a suggestion:
Mr. Thomas Lutz, Mr. Günther Morsch
Dear Ladies and Gentlemen,
We request you, as the committee, as well as the representative of homosexuals, take into account in your decision the lived realities of lesbian women and girls and patriarchal power relationships and structures of persecution against lesbian lifestyles during national socialism. It is essential in terms of an academic and political debate to question a definition of persecution which is exclusively oriented on the categorisation of prisoners created by the national socialists and to expand this in terms of intersectionality. I/We support that, at last, a visible symbol and a place in the Sites for Memorial and Remembrance is created by a memorial orb which marks the persecution and murder of lesbian women, and those so accused, so that they can be remembered. For this reason I/we support a lesbian orb with the following inscription:
In Memorial an all lesbian women and girls in the Women’s Concentration Camp Ravensbrück and Uckermark. Lesbian women were considered „degenerate“ and were persecuted and murdered as „antisocial“ and, among other things, as resisters and crazy. You are not forgotten!
Signature Name Institution Date |
Further (mostly German) information, arguments for and against a memorial plaque, can be read under www.feminismus-widerstand.de and subsequent links.Best wishes